Auf dem Schweizer Jakobsweg 10. Etappe 04.06.24 Brienz – Interlaken 22 km
- Marko Priem
- 4. Juni 2024
- 2 Min. Lesezeit
Wir waren 6 Leute im Zimmer in der Jugendherberge aber ich habe trotzdem relativ gut geschlafen. Am Morgen stelle ich noch einmal meine Wäsche in den Garten zum Resttrocknen in die Sonne. Was für ein Panorama heute. Die Bergwelt macht mich erstmal sprachlos. Unsere kleine Pilgerfamilie, also André, Antje, Elisabeth und ich frühstücken noch gemeinsam. Für Antje und André ist es die letzte Etappe bis Interlaken, sie wollen aber bei der nächsten Gelegenheit den Weg weitergehen. So bricht heute wieder jeder für sich auf und macht sich auf den Weg. Dieser führt zuerst am Seeufer entlang. Hier befinden sich einige Hotels und Touristen, junge Damen machen hier ihre Selfis, ich gehe immer etwas schneller vorbei, damit ich mit meinem breiten Körper nicht den Hintergrund versaue. Also nicht falsch verstehen, nur der Rucksack macht mich so breit. Das ganze soll auch nur ein kleiner Vorgeschmack sein, auf das was mich in Interlaken erwartet. Ich drehe noch eine Runde durch den Ort, gehe zur Kirche und dann geht es am Seeufer weiter bis zum Ende des Ortes. Danach geht es dann wieder bergauf und ca. 200 Höhenmeter über den See am Hang entlang. Unterwegs treffe ich nochmal Antje und André, sie haben es sich auf einer Bank gemütlich gemacht und genießen die Aussicht. Ich möchte beim Genießen gar nicht groß stören, wir verabschieden uns nochmal und ich ziehe weiter. Es sollte auch das letzte Mal gewesen sein, dass wir uns sehen. Ich finde die beiden nett und es ist irgendwie lustig mit ihnen. Bevor es nach Oberried geht, gilt es noch die 80 m lange Hängebrücke über eine tiefe Schlucht zu überwinden. Etwas später erfolgt dann der Abstieg nach Oberried. Ein kleines beschauliches Dörfchen. Ich frage mich durch zum Dorfladen, eine ältere Frau erklärt mir den Weg, ich muss mich aber beeilen, da er 12.00 Uhr wegen Mittagspause schließt. Ich schaffe es aber gerade noch rechtzeitig. Es ist wirklich noch ein Tante-Emma-Laden. Ich bekomme einen Kaffee und Gebäck sowie noch eine Ladung Erdbeeren und setzte mich vor den Laden. Die junge Verkäuferin sieht die Muschel an meinem Rucksack und bietet mir noch einen Pilgerstempel von Oberried an, den ich dankend annehme. Dafür gibt es auch noch einen netten Eintrag ins Gästebuch. Schön, dass es noch solche Läden gibt, ich hoffe, er bleibt erhalten. Nachdem ich alles verdrückt habe gehts nach dem Ort wieder bergauf und oberhalb des Sees entlang. In Ringgenberg besuche ich noch die Kirche und dann geht es nach Interlaken. Hier trifft mich dann der Schlag schon am Bahnhof. Massen! Der Ort ist fest in asiatischer Hand. Ich drehe noch eine Runde zur katholischen Kirche, hole mir noch den Pilgerstempel bevor ich die Jugendherberge aufsuche. Diese ist deutlich größer als die letzte und stark besucht. Ich verziehe mich noch einmal mit der Standseilbahn auf den Hausberg aber weniger voll ist es dort auch nicht. Ich gehe noch was essen und verziehe mich dann auf mein Zimmer. Ich bin froh, wenn ich morgen nochmal in den Wald kann.















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