top of page

Auf dem Schweizer Jakobsweg 3. Etappe Ämisegg-St.Gallenkappel 30 km incl. Extrarunde

  • Autorenbild: Marko Priem
    Marko Priem
  • 28. Mai 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Beim Frühstück tausche ich mich noch mit der Betreiberin zu Ihren Projekt der Wohngruppe aus. Wir reden auch über die Schweiz. Sie ist froh, dass die Schweiz weiterhin einen neutralen Status hat und keine Waffen irgendwohin exportiert werden. Corona ist auch an Ihr nicht vorbeigegangen aber die Einschränkungen waren nicht so schlimm, wie in Deutschland. Dann lerne ich noch ein Paar ursprünglich aus Sachsen kennen. Sie sind vor 40 Jahren über den Ausreiseantrag nach Berlin gekommen und wir reden über die spannende Zeit von damals. Beide wollen aber gern mit Rentenbeginn weg von Berlin. Vielleicht wieder nach Dresden. Berlin finden Sie inzwischen schrecklich. Nachdem ich mich ziemlich verquatschte, mache ich mich dann doch 09.30 Uhr auf den Weg. Ich nehme statt über die nassen Wiesen zu gehen, einen kleinen Umweg über einen Feldweg mit steilen Abstieg nach St. Peterszell. Das sollte sich noch rächen. In St. Peterszell angekommen folge ich dem Wegweser mit der Muschel, obwohl ich schon ein ungutes Gefühl von der Richtung habe, verlasse mich aber auf die Schweizer Gründlichkeit wie bei den Uhren. Es geht steil Berg auf und als ich oben ankomme, traue ich meine Augen nicht. Sch…! Dort ist wieder Ämisegg. Das Schild in St. Peterszell war tatsächlich verkehrten aufgestellt. Wütend jogge ich nun wieder steil Berg ab nach St. Peterszell und komme wieder zum Wegweiser. Tatsächlich falsch. In St. Peterszell stoße ich nun auf den Appenzeller Jakobsweg aber mehr Leute sind deshalb trotzdem nicht zu sehen. Zumindest keine Pilger. So schön wie es ist, wirkt alles sehr ausgestorben. Ab St. Peterszell geht es wieder steil bergauf dann entlang auf einem Höhenzug um dann nach 15 km wieder abzusteigen. Der Weg nach Wattwill ist steil, sehr steil und mir brummen kräftig die Oberschenkel beim Abstieg. Habe ja nun schon eine Extrarunde in den Knochen. In Wattwill lande ich direkt beim Aldi, pumpe mich mit Wasser voll, esse Bananen und Erdbeeren. Gestärkt geht es nun weiter. Am Bahnhof finde ich den Wegweiser nach St. Gallenkappel. Oh je, noch knappe 5 Stunden und es ist aber schon 13.30 Uhr. Ich vertraue aber meiner guten Kondition und hoffe, dass ich eine Stunde reinhole. Es geht mal wieder steil bergauf, auf knapp 1000 m aber die Aussicht entschädigt für alles. Tatsächlich hole ich gut eine Stunde  wieder rein und sehr in der Ferne schon den Zürichsee. Dann geht es leicht bergab nach St. Gallenkappel und ich suche mein Unterkunft. Diesmal Schlafen im Stroh. Hier lerne ich Erwin kennen, der vor mir angekommen ist und schon ein Begrüßungsbier trinkt. Für mich geht’s erst mal Duschen und Wäschewaschen. Die Bäuerin macht uns ein Abendessen mit Nudeln und Ei sowie einen gemischten Salat. Erwin ist heute von St. Peterszell gestartet und möchte durchlaufen bis Genf. Er ist schon Rentner und hat den Jakobsweg schon von Zu Hause in Rosenheim in insgesamt 3 Jahresetappen bis Santiago mit dem Rad bewältigt. Klingt spannend. Wir tauschen uns noch über sonstige erlebte Touren aus. Jetzt geht’s nach der anstrengenden Etappe ab ins Heu. Noch ein Tipp für nicht so ambitionierte Pilger. Also den Weg nach St. Peterszell bitte nur einmal gehen und vielleicht in Wattwill nochmal in Wattwill eine Nacht schlafen. Schlaft gut.


ree

ree

ree

ree

ree

ree

ree

ree

ree

ree

ree

ree

ree

Kommentare


bottom of page